Sonnenallergie: Photodermatosen natürlich vorbeugen und lindern.
Lichtdermatosen sind durch Sonnenlicht erzeugte Hautausschläge. Die Photodermatose ist der häufigste sonnenbedingte Hautausschlag und wird oft auch «Sonnenallergie» genannt.
Sie betrifft fast 10% der erwachsenen Bevölkerung, hauptsächlich Frauen mit heller Haut (Phototyp I bis III), aber nicht ausschliesslich.
Um das entstehen und verschlimmern des Ausschlags zu verhindern, sollte man UV Strahlung vermeiden, was nicht immer einfach ist. Eine Sonnenschutz-Creme sowie die orale Einnahme von natürlichen Antioxidantien wie Betacarotin, Vitamin C und E, Selen oder Grüntee, können solche Hautreaktionen verhindern.
Die Photodermatose
Es ist die häufigste Sonnenallergie. Sie betrifft fast 10% der Erwachsenen, meistens Frauen mit heller Haut (Phototypen I bis III), aber nicht ausschliesslich. Sie ist sehr selten vor dem 18. und nach dem 50. Lebensjahr. Eine junge Frau hat ein höheres Risiko, wenn ihre Mutter schon daran gelitten hat.
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Eine Photodermatose entsteht durch Einwirkung von Sonnenstrahlung zu einem beliebigen Zeitpunkt, ab dem Frühling, wenn dieser mild ist. Bei dieser Reaktion auf Sonnenlicht entstehen kleine Pusteln oder rote Flecken auf sonnenexponierten Flächen wie Gesicht, Hals, Schultern, Dekolleté, Unterarmen und Füsse. Es kann zu heftigem Juckreiz kommen. Normalerweise klingen die Symptome nach 10 bis 15 Tagen ab, wenn man im Schatten bleibt, können aber bei jeder Sonnenexposition wieder auftreten.
Die Ursachen der Licht- oder Photodermatose sind nicht bekannt, aber einige Dermatologen verdächtigen die UVA Strahlung. Tatsächlich schützen sogenannte «Sunblocker» vor UVB, aber nur teilweise vor UVA Strahlen. Fälschlicherweise vertrauen viele Urlauber auf solche Filter und verbringen zu viel Zeit in der Sonne, was ein vermehrtes Auftreten von Sonnenallergien erklärt. Des weiteren kann der Fettbestandteil gewisser Cremen und Schweiss diese Form der Dermatose verstärken.
Bei sonnenbedingtem Ausschlag helfen Kortisonsalben, Antiallergika und Anti-Histaminika zur Beruhigung der Haut. Ausserdem sollten Betroffene die Sonne meiden, die Pusteln verschwinden spontan.
Falls eine Lichtdermatose Ihnen ihre letzten Ferien verdorben hat, bleiben Sie lieber im Schatten und treffen Sie bestimmte Vorkehrungen. Neben schützender Kleidung, Sonnencreme mit UVB- und UVA-Filter und Faktor 50 oder mehr, kann eine präventive Behandlung mit einer täglichen Dosis an Antioxidantien wie Betacarotin die Pusteln verhindern. Dabei sollte die Behandlung 15 Tage vor dem Sonnenbaden beginnen.
> Die natürliche, anti-oxidative Wirkung von Betacarotin, das natürliche Carotin unserer Haut
Gewisse Pflanzen, wie grüner Tee, besitzen eine starke anti-oxidative Wirkung und vermindern die Lichtempfindlichkeit gewisser Hauttypen. Bei schwerer Lichtdermatose kann Ihr Dermatologe geeignete Therapien wie die PUVA-Therapie (UVA) anbieten.
> Polyphenole aus grünem Tee: anti-oxidative und entzündungshemmende Eigenschaften
Die polymorphe Lichtdermatose
Die polymorphe Lichtdermatose ist seltener und betrifft Frauen wie Männer, meistens zwischen dem 10. und 30. Lebensjahr, kann aber zu jedem Zeitpunkt vorkommen. Die Pusteln erscheinen einen Tag nach einer Sonnenexposition von mindestens 30 Minuten. Sie verschwinden wenn man im Schatten bleibt, entstehen aber nach jeder Sonnenexposition neu.
Die Pusteln der polymorphen Lichtdermatose können verschiedene Erscheinungsformen haben: kleine rötliche und erhöhte Pusteln, rote Flecken wie beim berühren von Brennnesseln, kleine rote und juckende Pusteln wie bei Ekzemen oder in kreisform. Die polymorphe Lichtdermatose zeigt sich an Dekolleté und Armen, kann aber auch Gesicht, Handrücken und die Haut hinter den Ohren betreffen.
Im Gegensatz zur Photodermatose, entsteht die polymorphe Lichtdermatose bei jeder Sonnenexposition, sogar bei gebräunter Haut. Sie betrifft alle Hauttypen. Die Pusteln können manchmal bis in den Winter andauern. Die polymorphe Lichtdermatose verschlimmert sich von Jahr zu Jahr und nimmt einen chronischen Verlauf.
Urticaria solaris
Urticaria Solaris ist eine lichtinduzierte Hautreaktion, bei der nach wenigen Minuten Sonnenbestrahlung Rötungen und Quaddeln entstehen. Es entstehen Plaques, rote, weisse oder hautfarbene Knötchen und starker Juckreiz. Diese Hautreaktionen entstehen durch Histamin-Ausschüttungen in den Immunzellen der Haut und verschwinden spontan bei Aufenthalt im Schatten.
Diese chronische Photodermatose betrifft meist Frauen zwischen 20 und 40 Jahren und kann Monate bis Jahre später wieder auftreten. Dabei ist zu beachten, dass eine schwere Urticaria Solaris als Notfall behandelt und ein anaphylaktischer Schock verhindert werden muss, vor allem bei Symptomen wie Atembeschwerden und Engegefühl in der Brust.
Bei Urticaria Solaris empfiehlt es sich, deckende und weite Kleidung zu tragen und nur lauwarme Bäder oder Duschen zu nehmen. Auch wenn eine leichte Urticaria Solaris nach wenigen Stunden von selbst abklingt, kann der Juckreiz mit Antihistaminika behandelt werden, um die Ausweitung der befallenen Stellen durch das Kratzen zu verhindern.
Andere sonnenbedingte Ausschläge
Es gibt weitere sonnenbedingte Ausschläge, die nicht sehr häufig sind, wie die seltene bullöse Frühlingsdermatose (Frühlingsausschlag an den Ohren), die Jungen zwischen 5 und 12 Jahren befallen. Dieser Ausschlag hält einige Jahre an, entsteht im Frühjahr und verschwindet von selbst.
Andere Dermatosen, wie die aktinische Prurigo, der chronischen aktinischen Dermatitis und der Hydroa vacciniforme sind Ausnahme-Erscheinungen.
Es gibt andere, durch Sonnenlicht induzierte oder verstärkte, Hautausschläge, die keine Lichtdermatosen sind:
- Der systemische Lupus erythematosus ist durch extreme Empfindlichkeit auf Sonnenlicht gekennzeichnet. Das Licht verursacht Ausschläge und Krankheitsschübe.
- Kutane Porphyrien mit sonneninduziertem Ausschlag in Form von Blasen und Krusten können Narben an Händen und Gesicht hinterlassen.
- Medikamentös bedingte Ausschläge nach Behandlung mit gewissen Antibiotika (Tetracykline, Fluorchinolone, Sulfonamide), Entzündungshemmern, Diuretika (Furosemid), aus Sulfonamide abgeleitete Antidiabetika, Antimykotika (Griseofulvin), Sedativa (Phenotiazine)…
- Sonneninduzierte Hautausschläge nach Kontakt mit pflanzlichen, phototoxischen ätherischen Ölen von Sellerie, Petersilie, Zitrone, Saft des Feigenbaums, Färbemittel (Eosine) oder lokale Hautbehandlungen ( Entzündungshemmer, Ketoprofen Gel, Dibenzolperoxid, Resorcin).
- Sonnenherpes: einige Patienten haben Herpes-Schübe nach jedem Aufenthalt in der Sonne.
Gewisse Hautkrankheiten können durch Sonnenlicht verstärkt werden. Dies ist bei Akne, Rosacea, dem Seborrhoischen Ekzem und paradoxerweise auch bei Schuppenflechte und dem atopischen Ekzem der Fall.
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